SBI Pfänder: Übung zeigt die Stärke der Blaulichtfamilie
Am Samstag, den 13. September 2025, fand im Fuchs-Park-Stadion Bamberg eine großangelegte Katastrophenschutzübung unter der Leitung des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Bamberg statt. Neben Polizei, Rettungsdiensten und Kliniken beteiligte sich auch die Feuerwehr Bamberg mit rund 30 Einsatzkräften. Eingesetzt waren die Löschgruppen Wildensorg und Bug sowie die Führungsunterstützungseinheit der Löschgruppe Ost. Im Ernstfall hätte die Feuerwehreinsatzleitung auch den örtlichen Einsatzleiter gestellt.
Das Szenario sah vor, dass sich ein entlassener, frustrierter Mitarbeiter bei einem Fußballspiel rächen wollte. Er verletzte mehrere Zuschauer und legte einen Brand in einem neben dem Stadion gelegenen Containerdorf. Für die Feuerwehr wurde vorsorglich der Einsatzabschnitt „Brandbekämpfung“ eingerichtet, der für die Eindämmung des Feuers zuständig war. Da sich der Täter jedoch noch im Bereich verschanzt hatte, konnte mit der Brandbekämpfung erst begonnen werden, nachdem die Polizei den Einsatzort gesichert und freigegeben hatte.
Nachdem die Wasserversorgung sichergestellt war, ging ein Atemschutztrupp mit Strahlrohr zur Brandbekämpfung in den Container vor. Besondere Aufmerksamkeit erforderte dabei ein Atemschutznotfall. In diesem Fall meldete sich die betroffene Einsatzkraft mit dem Funkruf „Mayday-Mayday-Mayday“ und löste damit das standardisierte Rettungsverfahren aus. Der bereitstehende Sicherheitstrupp griff sofort ein, lokalisierte den verunglückten Atemschutzgeräteträger, versorgte ihn mit Atemluft und brachte ihn aus der Gefahrenzone. Während der Rettung wurde der Feuerwehr-Einsatzleiter fortlaufend über Lage und Zustand des Kameraden informiert. Die Situation konnte geordnet und erfolgreich abgearbeitet werden und verdeutlichte eindrucksvoll, wie wichtig trainierte Abläufe im Ernstfall sind.
Ein Höhepunkt für die Feuerwehr war der erstmalige Einsatz des neuen Einsatzleitwagens „Florian Bamberg 1/12/1“, der erst kürzlich durch den Freistaat Bayern zur Verfügung gestellt wurde und künftig in Bamberg stationiert ist. Unter realistischen Bedingungen konnte das moderne Fahrzeug seine Stärken zeigen und erwies sich als wertvolle Unterstützung in der Führungsarbeit.
Stadtbrandinspektor Ewald Pfänder, der die Übung federführend für die Feuerwehr mit vorbereitet hatte, zog nach Abschluss ein positives Fazit. Er bezeichnete die Übung als erfolgreich und hob das sehr gute Zusammenspiel der Blaulichtorganisationen hervor. Gleichzeitig machte er deutlich, dass das Warten auf die Freigabe des Brandbereichs trotz „sichtbarer“ Flammen bzw. starker Rauchentwicklung eine besondere Herausforderung darstellte. Auch der Atemschutznotfall stellt im Allgemeinen innerhalb des Feuerwehrwesens Herausforderung dar, die jedoch souverän gemeistert wurde. Umso erfreulicher seien die vielen positiven Rückmeldungen gewesen, die die Feuerwehr im Nachgang erhalten habe.
Die Zusammenarbeit zwischen den Hilfsorganisationen erfolgte über Funk und Verbindungspersonen und verlief reibungslos. Aufgrund des „überschaubaren“ Feuerwehr-Szenarios wurde von der Feuerwehreinsatzleitung ein Abschnittsleiter eingesetzt, um den Brand im Containerdorf abzuarbeiten.
Ganzheitlich betrachtet kann die Feuerwehr Bamberg wichtige taktische und strukturelle Kenntnisse für solche besonderen Einsatzlagen für die Zukunft ziehen. Ebenso steht fest, dass die Katastrophenschutzübung eine wertvolle Gelegenheit war, taktische Abläufe, technische Ausstattung und die enge Kooperation aller beteiligten Organisationen unter realistischen Bedingungen zu trainieren.
Insgesamt waren mehrere hundert Einsatzkräfte der Polizei im Einsatz, sowie ebenfalls mehrere hundert Personen der Rettungsdienste.
Alle Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun, weshalb sich die Übung insgesamt von 9:00 bis ca. 12:00 Uhr erstreckte.
Neben den Organisationen im und am Fuchs-Park-Stadion waren auch die umliegenden Kliniken beteiligt, welche ebenfalls den Ablauf einer solcher Lage, „Massenanfall an Verletzten“, beüben konnten.
Neben vielen Ehrengästen aus der örtlichen Politik, waren auch Vertreter der Landesregierung anwesend. Unter anderem Innenminister Joachim Herrmann verfolgte seit Beginn an die Übung. Er betonte, dass solche Übungen ein wichtiger Bestandteil der Blaulichtorganisationen darstellen.