Von 1860 bis 1939 wird der allgemeine Brandschutz ausschließlich von den Männern der Freiwilligen Feuerwehr getragen.
Im 3. Reich wird die Feuerwehr der Ortspolizeibehörde unterstellt. In dieser Zeit wird der Brandschutz von der Feuerlöschpolizei sichergestellt, äußeres Zeichen: die Fahrzeuge sind grün lackiert.
Nach Kriegsende im Jahr 1945 hat Bamberg eine Feuerwehr ohne Rechtsform. Dies begründet sich daraus, dass auf Anordnung der Militärregierung untersagt wurde, Vereine bzw. Vereinigungen wiederzubeleben bzw. zu gründen.
Der Einmarsch der amerikanischen Truppen nach Bamberg bringt Unruhe in die Feuerwehr. Jedoch halten die Kameraden zusammen und viele „Heimkehrer“ aus der Kriegsgefangenschaft stellten sich zum Dienst in der Feuerwehr zur Verfügung.
In der Zeit von April 1945 bis zur Aufstellung der Berufsfeuerwehr im Februar 1946 hat die Freiwillige Feuerwehr den Brandschutz der Stadt Bamberg als „Städtische Feuerwehr“ kommissarisch weiter getragen.
Im Jahr 1946 muss auf Weisung des Sicherheitsoffiziers Short der US-Militärregierung der Personalstand der Freiwilligen Feuerwehr überprüft werden und aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr berufsmäßige Feuerwehrmänner ausgesucht werden.
Am Sonntag, den 3. Februar 1946, wird am Heumarkt 2 im Unterrichtsraum der Freiwilligen Feuerwehr mit den in Frage kommenden Bewerbern eine Besprechung durchgeführt, in der die Bewerber aufgefordert werden, sich beim Personalamt der Stadt Bamberg schriftlich zu bewerben. Zu dieser Zeit gibt es 32 Bewerber. Kurz darauf erfüllt die Stadt Bamberg die Auflage und stellt alle 32 Bewerber, die meist aus handwerklichen Berufen kommen, als „berufsmäßige Feuerwehrleute“ ein. Abgesehen von ihrer Tätigkeit im Brandschutz haben sie die Aufgabe, Gerätschaften und Fahrzeuge instand zu setzen, was zu dieser Zeit eine schwierige Aufgabe darstellt, da Ersatzteile Mangelware waren.
1950 wird auf Antrag des Stadtrats an die Regierung von Oberfranken die „Städtische Feuerwehr“ in eine Berufsfeuerwehr umbenannt. Zu dieser Zeit ist die Feuerwehr am Heumarkt auf engstem Raum untergebracht.
Im Jahr 1954 wird, mit Beschluss des Stadtrates vom 25. März 1954, die Berufsfeuerwehr in eine Ständige Wache der Freiwilligen Feuerwehr Bamberg umgewandelt und der Personalstand auf 21 hauptamtliche Feuerwehrmänner reduziert. Der Beschluss musste bis zum 31. Dezember 1954 vollzogen werden.
Wesentliche Veränderungen seit Bestehen der Ständigen Wache sind der Bezug des Neubaus der Feuerwache am Margaretendamm im Mai 1980, weiterhin im April 1983 die Verbeamtung der bisher angestellten Mitarbeiter als feuerwehrtechnische Beamte, mit entsprechender Anforderung an die Qualifikation. Im Jahr 1989 wird im Rahmen einer innerstädtischen Umorganisation der Wechsel vom Baubetriebsamt (Amt 65) zum neugeschaffenen Amt für Umwelt- Brand- und Katastrophenschutz (Amt 38) vollzogen.
Neben Einsätzen aller Art, auch weit im Gebiet des Landkreises, haben die hauptamtlichen Kräfte der Ständigen Wache die Aufgabe Fahrzeuge und Gerätschaften der Feuerwehr Bamberg instand zu halten. Diese Aufgaben werden immer umfangreicher, der Aufgabenbereich der Feuerwehr wächst stetig an und es werden im Laufe der Jahre immer mehr und neue Fahrzeuge und Gerätschaften angeschafft.
Zum Aufgabenbereich der hauptamtlichen Kräfte gehört auch die Ausbildung der Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr. Beispielsweise werden Atemschutzgeräteträger und Träger von Chemikalienschutzanzügen (CSA) von den Mitarbeitern der Ständigen Wache ausgebildet.
Über 60 Jahre lang wird ein Telefonposten, später die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) als wichtiger Dreh- und Angelpunkt im Einsatzgeschehen der Feuerwehr betrieben. Die FEZ war bei der Ständigen Wache angesiedelt und ununterbrochen mit hauptamtlichen Feuerwehrbeamten besetzt. In der FEZ wurde der Notruf 112 des Vorwahlbereiches 0951 abgefragt, die Feuerwehren der Stadt und des Landkreises Bamberg alarmiert, der gesamte Funkverkehr abgewickelt und Einsätze aller Art begleitet und dokumentiert. Mit der flächendeckenden Einführung der Integrierten Leitstellen (ILS) zur Koordination der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr hat die Integrierte Leitstelle Bamberg-Forchheim am 16. März 2010 diese Aufgaben der bisherigen FEZ übernommen. Für die Wahrnehmung der verbliebenen Aufgaben und als ständiger Ansprechpartner im Hause wurde bei der Ständigen Wache eine Wachzentrale (WZ) eingerichtet. Die Gesamt-Personalstärke wird im Zuge der Umstrukturierung der FEZ zur WZ von 42 auf 39 feuerwehrtechnische Beamte reduziert.
Die Kameraden der Ständigen Wachen verrichten in 24-Stunden-Schichten in drei Wachabteilungen (WA) ihren Dienst; d. h. dass die Mitarbeiter in Anzahl der regulären Schichtstärke auch in den Räumlichkeiten der Ständigen Wache übernachten, um jederzeit einsatzbereit sein zu können.
Während der Dienstzeit (tagsüber) sind Wartungs-, Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten durchzuführen, Verwaltungsangelegenheiten zu bearbeiten, Dokumente zu pflegen, etc.
In der Bereitschaftszeit der Kräfte der Ständigen Wache finden oftmals Ausbildungsveranstaltungen für die Kräfte der freiwilligen Einheiten statt, da die freiwilligen Wehrleute tagsüber ihren geregelten Berufen nachgehen und nur in ihrer Freizeit bzw. nach Feierabend die Aus- und Fortbildungen durchführen und wahrnehmen können. Vor allem Sonder- und Spezial-Ausbildungen (Atemschutz-Lehrgänge, Gefahrgut- und Strahlenschutz-Schulungen, etc.) werden durch die Kräfte der Ständigen Wache durchgeführt.
Während ihrer 24-Stunden-Schicht sind die Kräfte der Ständigen Wache trotz ihrer sonstigen Aufgaben jederzeit einsatzbereit, um in einer Mindest-Ausrückestärke von sechs Mann (1/5) und mit einer weiteren Person in der Wachzentrale die im Stadtgebiet anfallenden Erst- und Kleineinsätze fahren zu können.
Die Ständige Wache ist ein Bestandteil der Gesamt-Organisation der Freiwilligen Feuerwehr Bamberg und stellt zugleich eine Abteilung des Amtes Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Bamberg dar.
Wichtige Zahlen im Überblick
1946
Erstmals fest angestellte Feuerwehrleute bei der Stadt Bamberg
Station am Heumarkt 2 (heute Uni)
1950
Umbenennung der „Städtischen Feuerwehr“ in „Berufsfeuerwehr“
1954
Umwandlung in eine „Ständige Wache“ mit 21 hauptamtlichen Kräften
1980
Umzug in die neue Hauptwache am Margaretendamm 40 mit heutigem Standort
2010
Wegfall der Alarmierung durch die FEZ Bamberg – Reduzierung der Mannschaft um 3 Mann auf 39 Beamte
2020
Umorganisation der Ämter – Zuordnung der Ständigen Wache zum Hauptamt 1 mit Bildung eines eigenen Amtes 37
2021
75-jähriges Jubiläum der Ständigen Wache Bamberg
Leiter der Ständigen Wache seit 1946:
1946 – 1958
Thomas Otto (von 1946 – 1950: Städtische Feuerwehr; von 1950 – 1958: Ständige Wache)
1958 – 1965
Ständige Wache ohne Wachleiter
1965 – 1987
Schütz Heinrich
1987 – 1988
Köster Reinhard
1988 – 1996
Schulz Günther
1996 – 2024
Sehrig Andreas (Leitung Amt für Brand- & Katastrophenschutz)
2023 – heute
Seitz Christian (Leitung Amt für Brand- & Katastrophenschutz)