Freiwillige Feuerwehr Bamberg
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Seit 1860 - Sicherheit. Jederzeit. Bayernweit.

Die Löschgruppe 2 entstand wohl, wie die meisten Löschgruppen, 1924 nach der Umorganisation des Löschwesens der Stadt Bamberg. Jeder Stadtdistrikt erhielt damals eine selbstständige Kompanie mit Gerätehaus und den notwendigen Gerätschaften. Als erstes Gerätehaus diente zunächst ein Nebengebäude der Wunderburgschule. Unterrichte und Gruppenversammlungen fanden abwechselnd in verschiedenen Gastwirtschaften statt, so z. B. in den 50er Jahren im Nebenraum des „weißen Rosses“. Zu dieser Zeit verfügte die Gruppe über eine „DL 17 von Metz“ und eine TS 8 mit Anhänger von der Firma von Paul Ludwig. Im Jahr 1960 wurde der Fuhrpark um ein LF 16-TS aus Bundeseigentum (ZS) erweitert.
Als eine der ersten Löschgruppen in Bayern legte die Löschgruppe 2, gemeinsam mit der Löschgruppe 1 (mit Sitz in der Neuerbstraße) im Jahr 1961 das gerade neu geschaffene Bayrische Leistungsabzeichen in Bronze ab.

1970 erhielt die Löschgruppe Wunderburg ein neues Fahrzeug: Ein LF 8-TS hielt Einzug und ein altes Löschfahrzeug, ein LF 25, Baujahr 1941, wurde an das Feuerwehrmuseum in Fulda abgegeben. Aus Platzgründen erfolgte in den 1980er Jahren die Weitergabe des Fahrzeugs an das Feuerwehrmuseum der Berufsfeuerwehr Stuttgart. Nach der vollständigen Restaurierung, der leider die Stadtritter auf den Fahrzeugtüren zum Opfer fielen, steht das Fahrzeug heute in einem hervorragenden Zustand in der Museumshalle in Stuttgart.
Bis in das Jahr 1972 behielt die Löschgruppe 2 ihren Standort im Nebengebäude der Wunderburgschule. Erst dann konnte, mithilfe von Spenden der Firma Müller, der Bau einer neuen Halle mit integriertem Unterrichtsraum auf dem von der Stadt zur Verfügung gestellten Grundstück in der Kapellenstraße 19 a in Angriff genommen werden. Die feierliche Einweihung fand schließlich am 16. September 1973 statt. Immer wieder wurde die Halle seither in Eigenregie umgestaltet und im Rahmen der Möglichkeiten auch modernisiert: War die Halle mit zwei Stellplätzen damals noch die Modernste im gesamten Stadtgebiet Bamberg, so galt sie bereits ab den 2010er Jahren als eine der ältesten Fahrzeughallen in entsprechendem Zustand.

Spätestens seit dem Bau eines Mehrfamilienwohnhauses auf das Grundstück vor der Gerätehalle musste sich schnellstmöglich um einen Gerätehallen-Neubau gekümmert werden; dieser kommt dabei nicht nur der „Feuerwehrversorgung“ im Stadtteil Wunderburg zugute.
Seit 1999 ergänzt das TLF 16/25 den Fuhrpark der Löschgruppe. Es ersetzte das LF 8-TS.
2004 trat die erste Kameradin ihren Dienst in der Löschgruppe und somit in der gesamten Feuerwehr Bamberg an. Sie engagierte sich als stv. Stadt-Jugendfeuerwehrwartin in der Bamberger Jugendgruppe und erleichterte jungen Mädchen den Einstieg in die Wehr, welche dadurch an den Feuerwehrdienst herangeführt werden konnten.

Neben dem „normalen“ Ausbildungsgeschehen wird in den 14-tägig jeweils freitags stattfindenden Unterrichten und Übungen auch auf den Umgang mit verschiedensten Sondergeräten und -fahrzeugen vorbereitet. Zusätzlich ist die Löschgruppe in den Gefahrgutzug der Feuerwehr Bamberg eingebunden und stellt eine Truppe, die im Bereich Absturzssicherung ausgebildet ist. Auch hier wird ein umfangreiches praktisches und theoretisches Wissen abverlangt.

Von 2008 bis 2020 stellte Matthias Moyano als Mitglied der Löschgruppe Wunderburg den Stadtbrandrat und somit Kommandanten der Bamberger Wehr. Im Jahr 2020 erfolgte dann der Wechsel an der Spitze: Florian Kaiser wurde neuer Stadtbrandrat. Auch er entspringt der Löschgruppe Wunderburg.

 

Hallenneubau gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr

Am 12. April 2016 war es dann endlich soweit – nach langer Planung und umfangreicher Suche nach einem geeigneten Grundstück erfolgte der Spatenstich für den Neubau einer Gerätehalle in der Rotensteinstraße am Münchner Ring.

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Bereits vor 20 Jahren wurde die Notwendigkeit geäußert, einen Ersatz für die alte Gerätehalle in der Kapellenstraße zu finden. Räumliche Enge, veraltete Einrichtung, fehlende Sanitärbereiche, eine schwere und gefährliche Ein- und Ausfahr-Situation und unzureichende Sicherheitsabstände haben den Neubau dringend notwendig gemacht.
Über mehrere Jahre hinweg wurden unterschiedliche Standorte für den Neubau ins Auge gefasst und die Rahmenanforderungen für eine Realisierung der Maßnahme geprüft, bis sich das Grundstück an der Rotensteinstraße, Ecke Münchner Ring, als geeigneter Standort herauskristallisiert hat. Parallel zu erforderlichen Grundstücksverhandlungen erfolgten die Planungen für die neue Gerätehalle.

Angesichts der verfügbaren Flächen am neuen Standort bot sich die Möglichkeit, mit dem Neubau nicht nur den Bedarf der Löschgruppe Wunderburg zu decken, sondern einen Mehrwert für die Gesamtwehr zu erzielen und zu realisieren: mit der Schaffung eines dritten Stellplatzes sowie mit Integration eines Jugendraumes und der Kleiderkammer für die Gesamtwehr in das Gebäude wurden mehrere Bedarfe in einem „Aufwasch“ gedeckt.

rohbau1 Neben den drei Stellplätzen sind geschlechter-getrennte Umkleiden und ausreichend sanitäre Einrichtungen vorhanden. Die Räume und die Fahrzeughalle wurden so groß gestaltet, dass die geltenden Sicherheitsanforderungen eingehalten und Gesundheitsgefahren für die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute ausgeschlossen werden können. Der Unterrichtsraum verfügt gegenüber dem alten über etwas mehr Fläche, sodass dies der − erfreulicherweise − großen Mannschaftsstärke der Löschgruppe gerecht wird.

Am 2. April 2017 war es dann soweit: Die Schlüsselübergabe der neuen Gerätehalle, was für die Löschgruppe Wunderburg und die Jugendfeuerwehr sehnlichst erwartet wurde.
Aus diesem Anlass gaben sich neben Oberbürgermeister Starke auch Staatssekretär Thomas Silberhorn und Regierungsvizepräsident Thomas Engel die Ehre, der Veranstaltung beizuwohnen und jeweils ein Grußwort an den geladenen Kreis der Gäste, bestehend aus Vertretern der Stadtverwaltung, des Stadtrates und der ausführenden Firmen, sowie den Nachbarn und natürlich den Kameradinnen und Kameraden der Löschgruppe Wunderburg und der Jugendfeuerwehr, samt ihren Begleitungen, zu richten. Alle drei Redner betonten die Notwendigkeit des Feuerwehrdienstes allgemein und der Gerätehalle im Besonderen und lobten die Architektur des Gebäudes.
Damaliger Stadtbrandrat Moyano gab einen kurzen Abriss über die beinahe 20-jährige „Geschichte“ der Halle bis zu ihrer Realisierung. Er dankte den politischen Vertretern sowie der Verwaltung für die Realisierung der Maßnahme; den Vertretern der Kämmerei und des Immobilienmanagements sowie allen am Bau beteiligten Firmen und natürlich dem Architekturbüro Eis dankte er für die Berücksichtigung der feuerwehrtechnischen Belange bei der Bauausführung. Besonderer Dank gebührte dem Löschgruppenführer der Löschgruppe 2, der während der Bauphase regelmäßig und intensiv den Bau begleitet hat; für seinen Einsatz wurde er mit dem Bayerischen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber ausgezeichnet.
Architekt Jochen Eis stellte das Bauwerk kurz vor und dankte allen Beteiligten für ihre Mitwirkung.
Anschließend folgte die Segnung der Gerätehalle durch Pfarrer Marcus Wolf und Pfarrerin Dorothea Münch.
Am Ende des offiziellen Teils folgte die Schlüsselübergabe vom Architekten Eis über Oberbürgermeister Starke an Stadtbrandrat Moyano, ehe der Festakt mit einem kleinen Umtrunk beendet wurde.

Der Umzug der Gerätschaften aus der alten Gerätehalle in der Kapellenstraße konnte in den folgenden Tagen abgeschlossen und die neue Halle in Betrieb genommen werden.

 

Wichtige Zahlen im Überblick

1924

Entstehung der Feuerwehr Wunderburg in der Wunderburgschule – Fuhrpark DL17

1960

Erhalt eines LF16-KatSchutz

1961

Abnahme des erstmals ausgetragenen Leistungsabzeichens Bayern zusammen mit LG1

1970

Erhalt eines LF-TS

1973

Umzug in die Gerätehalle in der Kapellenstraße

1999

Indienststellung eines TLF16/25

2010

Übernahme der LF16/12 von der Ständigen Wache

2016

Erhalt eines VSA (Verkehrssicherungsanhänger) vorrangig für Einsätze auf den Autobahnen

2017

Erhalt eines GW-Logistik Kat.-Schutz

April 2016

Neubau einer Gerätehalle in der Rotensteinstraße

April 2017

Bezug der neuen Gerätehalle

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