Einsatz 14.08.2024 - 13:32 Uhr
Auslaufende Flüssigkeiten |
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Einsatzart: | ABC-Einsatz (Atomar/Biologisch/Chemisch) |
Datum & Uhrzeit: | 14.08.2024 - 13:32 Uhr |
Einsatzort: | Rodezstraße |
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Auslaufende Flüssigkeiten
Am Nachmittag wurde die Feuerwehr Bamberg zunächst zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in einem Gewerbebetrieb in die Rodezstraße alarmiert. An der Einsatzstelle wurde die Einsatzleitung durch die betriebseigenen Brandschutzbeauftragten im Empfang genommen und äußerten, dass ein Säureaustritt vorliegt, da die Gefahrgutanlage deutlich erhöhte Werte anzeigt.
Die Einsatzleitung verschaffte sich kurz ein Bild der Lage und ließ umgehend den Gefahrgutzug der Feuerwehr Bamberg nachalarmieren.
Ein Trupp legte den Chemikalienschutzanzug ("CSA") an und ging auf genauere Erkundung ins Gebäude. Parallel wurde ein Dekontaminationsplatz inkl. einer Dekondusche mit entsprechendem Reinigungspersonal im Außenbereich aufgebaut. Zur Unterstützung der Einsatzleitung wurde eine Führungsunterstützungseinheit eingerichtet.
Der im Einsatz befindliche Trupp konnte den Säureaustritt auf ca. 10m² bestätigen. Die Flüssigkeit konnte zweifelsfrei als Salzsäure identifiziert werden. Um weiteren Gefahren vorzubeugen, wurden die Dämpfe niedergeschlagen.
Da eine weitere Ausbreitung aufgrund technischer und baulicher Vorrichtungen im Gebäude nicht möglich war und auch keine weitere Flüssigkeit nachlaufen konnte, wurden durch einen weiteren CSA-Trupp die 200 Liter Säure entsprechend mittels Säurebindemittel abgebunden und für die Entsorgung in entsprechende Gebinde deponiert.
Nachdem durch Lüftungsmaßnahmen die Messwerte einen gefahrlosen Zugang gewährleisteten, wurden mit dem Betreiber betriebsinterne Folgemaßnahmen besprochen. Nach Reinigung der CSA-Einsatzkräfte und umfangreichem Rückbau, wurde die Einsatzstelle nach rund vier Stunden Einsatzdauer dem Betreiber wieder übergeben.
Die große Herausforderung an diesem Einsatz war die Schwüle und Hitze. Gerade ein Einsatz unter CSA ist eine körperliche Höchstleistung, weshalb dieser Einsatz genau beobachtet und zeitlich eingegrenzt werden muss. Hier tragen die Einsatzkräfte neben dem Atemschutzgerät zudem noch einen chemiebeständigen Ganzkörper-Schutzanzug.
Die reibungslose und professionelle Zusammenarbeit mit den Brandschutzbeauftragten unterstreicht die Wichtigkeit solcher betriebsinternen Positionen!