Utility Terrain Vehicle nimmt seinen Dienst auf
„UTV“; was noch ungewöhnlich klingt, wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Das neue Utility Terrain Vehicle, kurz „UTV“, mit dem Funkrufnamen „Florian Bamberg 5/50/1“ hat seinen Dienst bereits aufgenommen. Als zusätzliches Fahrzeug für die Löschgruppe Gaustadt-Michaelsberg wird es künftig Hilfestellung für vielerlei Einsatzmöglichkeiten bieten.
Ein UTV wird durch ein extrem geländegängiges Fahrgestell ausgezeichnet. Bereits das Militär nutzt diese Art von Fahrzeugen seit Längerem, um schwieriges, matschiges Gelände befahren zu können. Durch den Klimawandel muss sich auch eine Feuerwehr gegen künftige, vielleicht häufiger auftretende Gefahren wappnen. Wald- und Flächenbrände sowie Katastropheneinsätze in den vergangenen Jahren zeigten, dass ein Fahrzeug dieser Art eine wichtige Anschaffung für Erkundungs- und Erstmaßnahmen ist. Zudem ist es eine wichtige Ergänzung für den Ölwehrzug, da beispielsweise eine schnelle Uferbefahrung problemlos möglich ist, ganz gleich welcher Untergrund vor Ort ist.
Die Stadt Bamberg beschaffte bereits 2024 das Fahrgestell „Can-Am Traxter XT“ und vergab den Ausbauauftrag an die Firma SG Einsatztechnik in Eschlkam. Die Firma hat bereits viel Erfahrung auf diesem Spezialgebiet und ist bekannt für ihre Ausbauten.
Was in der dortigen Gegend bereits zur Normalität zählt, sieht auf Bambergs Straßen und Umgebung noch ungewöhnlich aus.
Insgesamt wurden für das Fahrzeug, den Ausbau und einem dazu passenden Anhänger (welcher auch vom UTV gezogen werden kann) Kosten in Höhe von rund 60.000,00 Euro in die Hand genommen.
Mitte Februar war es schließlich soweit: Eine Delegation machte sich auf den Weg, um das Fahrzeug abzunehmen und nach Bamberg zu verbringen. Nach einer dortigen intensiven Einweisung, ging es auf eine Teststrecke im nahegelegenen Wald. Bei einem Fahrzeug dieser Art ist es besonders wichtig zu wissen, wie es sich im Gelände verhält, was möglich ist und wie man es richtig bedient.
Trotz grober Stollenreifen und Allrad, ist das Fahrzeug für den „Fall der Fälle“ mit einer 2-Tonnen-Seilwinde zur Selbstrettung ausgestattet. Weiterhin sind unter anderem eine Hochdrucklöschanlage mit einem 150-Liter-Wassertank, ein Bolzenschneider, ein Notfallrucksack, ein Feuerlöscher, eine Astsäge und Ausrüstung zur Verkehrsabsicherung verlastet.
Nach Einweisung, Testfahrten und dem Verladen, ging es schließlich in die neue Heimat. An der Gerätehalle warteten bereits einige Mitglieder und Gäste auf das neue Vehicle.
Die Freude und die Augen waren groß, als es schließlich um die Ecke bog und die Heinrich-Semlinger-Straße nach unten zur Gerätehalle fuhr. Da es sich um ein bislang noch ungewöhnliches Fahrzeug handelt, mussten sich die Einsatzkräfte der Löschgruppe Gaustadt-Michaelsberg vor Indienststellung intensiv hiermit beschäftigen.
Nun ist das Fahrzeug auch in der Leitstelle „aktiv geschalten“ und steht für Einsätze bereit!
Anfang Juli fand ein „Tag der offenen Tore“ bei der Löschgruppe Gaustadt-Michaelsberg statt, bei welchem das Fahrzeug auch den kirchlichen Segen erhielt.
Die Feuerwehr Bamberg bedankt sich herzlich bei der Stadt Bamberg sowie dem Stadtrat für die Genehmigung und Beschaffung des neuen Fahrzeuges! Durch dieses ist die Wehr noch besser für schwerbefahrbares Gelände ausgestattet.