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Jugendfeuerwehren Bamberg und Reuth absolvieren gemeinsam 24h-Übung

Dass das Ehrenamt Feuerwehr verbindet, ist längst bekannt. Dass Jugendfeuerwehren gut vernetzt sind ebenfalls. Aber dass die Jugendfeuerwehren Bamberg und Reuth (Landkreis Forchheim) eine besondere Verbundenheit haben, konnte auch die Corona-Pandemie nicht ändern. Denn bereits 2019 liefen gemeinsame Planungen für eine 24-Stunden-Übung („24h-Übung“), welche Ende März 2020 hätte stattfinden sollen.

Eine 24h-Übung ist eine Simulation einer Dienstschicht bei einer hauptberuflichen Feuerwehr. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbringen einen Tag in gemeinsamer Bereitschaft für mögliche Einsätze. Gemeinsames Kochen, Fahrzeugpflege, Theorie- und Praxisunterweisungen und der gleichen werden außerhalb der Übungseinsätze abgehalten.

Durch die Corona-Pandemie mussten vielerorts einige Pläne und Vorgehensweisen geändert werden. Etliche Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie wurden seitens der Regierung eingeleitet. So war es leider auch für die Feuerwehren, insbesondere für die Jugendfeuerwehren lange Zeit nicht möglich gemeinsam zu üben. Gerade für die Jugendfeuerwehren Bamberg und Reuth eine bittere Angelegenheit. Denn wurden Ende 2019, Anfang 2020 noch spannende Themen und Übungseinsätze für die erste gemeinsame 24h-Übung ausgearbeitet, musste diese dann Mitte März vorläufig abgesagt werden.

Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Mitte/Ende 2022 liefen die Präsenz-Übungen im Bereich der Jugendfeuerwehr wieder an. So auch die Gedanken an die geplante 24-Stunden-Aktion.

Kurzerhand setzte man sich erneut zusammen um diese zu planen und einen Termin zu finden. Mit drei Jahren Verzögerung fand diese nun endlich im Gerätehaus der Feuerwehr Reuth statt.

Ihren Dienst traten die Nachwuchskräfte gegen 18 Uhr im Landkreis Forchheim an. Nach einer herzlichen Begrüßung gab es eine Einweisung in die Fahrzeuge, denn der Zug war mit sechs Fahrzeugen und unglaublichen 40 Jugendlichen sehr groß. Aus Bamberg konnten dankenswerterweise neben den eigenen beiden Mehrzweckfahrzeugen („MZF“), auch ein Löschgruppenfahrzeug („LF“) und ein Tanklöschfahrzeug mitgeführt werden. Erweitert wurde der Zug durch das neue Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Reuth, sowie deren Mehrzweckfahrzeug mit Tragkraftspritzenanhänger.

Der erste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Kurz nach dem Abendessen ertönte die Alarmierungsdurchsage: Mehrere vermisste Personen im Wald.

Noch während der Anfahrt wurde aufgrund der Dunkelheit die Rettungshundestaffel der Feuerwehr Weilersbach dazu alarmiert. Am Waldesrand angekommen wurden verschiedene Trupps, teils mit Hundestaffel, teils mit Wärmebildkamera ausgestattet in den Wald entsandt. Während des Abendeinsatzes konnten fünf Personen mit Verletzungen aus dem Wald gerettet werden. Anschließend konnten sich die Jugendlichen noch mit den Tieren und der Ausstattung der Einheit beschäftigen.

Die anschließende Nacht verlief ruhig und ohne weitere Vorkommnisse. Der Vormittag jedoch nicht. Auch hier folgte wieder eine Alarmierung zu einem Flächenbrand. So rückte ein Teil dorthin aus, während kurz darauf ein Paralleleinsatz ebenfalls zu einem Flächenbrand erfolgte.

Beide Brände konnten mit dem vorhandenen Wissen und Können schnell unter Kontrolle gebracht werden.

Zurück an der Wache angekommen gab es ein kräftigendes Mittagessen, bevor man sich der Fahrzeugpflege widmete.

Im Laufe des Nachmittags spitzte die Alarmdurchsage einer Türöffnung die Ohren der Floriansjünger. Während die Einsatzleitung sowie ein MZF und ein LF ausrückten, verblieben die restlichen Einsatzkräfte am Standort.

Vor Ort zeigte sich jedoch ein anderes Meldebild: Zwar war eine Türe versperrt, jedoch drang dichter Rauch aus dem Gebäude. Eine Vollalarmierung der Jugendfeuerwehren Bamberg und Reuth folgte.

Mit den Worten „Alarmstufenerhöhung auf Brand 3 – Person im Gebäude“ rückten die restlichen Fahrzeuge zur Einsatzstelle nach.

Nun war es neben der Türöffnung auch eine Personensuche und simulierte Brandbekämpfung unter Atemschutz. Natürlich wurden hierzu Übungsgeräte speziell für Jugendfeuerwehren eingesetzt.

Die jungen Einsatzkräfte retteten mit mehreren Atemschutztrupps zwei Personen aus dem Gebäude, bauten neben der Wasserversorgung und der Verkehrsabsicherung einen Verletztensammelplatz auf, verschafften sich mittels Steckleiter Zugang zum ersten Obergeschoss des Gebäudes und überwachten die im Atemschutzeinsatz befindlichen Trupps.

Stolz verfolgten Kreisbrandrat Oliver Flake sowie Stadtbrandrat Florian Kaiser die große Abschlussübung und bedankten sich anschließend bei allen Beteiligten für das sehr große Engagement.

Nach Einsatzende wurden die einzelnen Aufgaben noch den Jugendlichen in großer Runde erläutert. Ein gemeinsames Gruppenbild rundete die Einsatzübung ab.

Erschöpft vom Einsatz rückten die Kräfte nach Abbau wieder ein und packten für die Heimkehr nach Bamberg ihre Privatsachen auf die Fahrzeuge.

Der Abschied fiel nicht leicht, denn die vergangenen 24 Stunden waren ein kameradschaftlicher Höhepunkt zu Beginn des Jahres 2023.

Auch die Ausbilder waren stolz und voller Freude die gemeinsame 24h-Übung abgeschlossen zu haben. Die Jugendwarte der Feuerwehr Reuth Christina Burkard und Fabian Böhm, selbst Ausbilder in der Jugendfeuerwehr Bamberg gewesen, vereinbarten mit den Stadt-Jugendfeuerwehrwarten Alexander Wilhelm und Alexander Ohme gleich weitere gemeinsame Pläne.

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