Freiwillige Feuerwehr Bamberg
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„Bamberg on tour“ stattete unter anderem der Ständigen Wache einen Besuch ab

„Bamberg on tour“, die Radeltour von Bürgerinnen und Bürgern zusammen mit der Stadtspitze, nimmt für sich in Anspruch, exklusive Einblicke in Bamberger Institutionen zu geben. Die bekamen die etwa 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tour am Sonntag, 24. Oktober 2021, zum Thema Freiwillige Feuerwehr reichlich. Die Ständige Wache am Margaretendamm, die in diesem Jahr 75. Geburtstag feiert, hatte gar eine Einsatzübung vorbereitet: Um zu zeigen, wie minutiös die Abläufe im Ernstfall ineinandergreifen, wurde ein Zimmerbrand mit starker Rauchentwicklung und die Rettung von zwei Bewohnern per Drehleiter und mittels Fluchthaube simuliert.

Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Andreas Starke und Stadtbrandrat Florian Kaiser am Maxplatz war der Heumarkt die erste Station. Ein guter Platz für Geschichte(n): Nach der Gründung der Feuerwehr 1860 in der Gaststätte „Pelikan“, übrigens bei gleichzeitiger Gründung des Turnvereins 1860 Bamberg e.V., war hier, von 1946 bis zum Umzug an den Margaretendamm 1981, die Ständige Wache untergebracht, erläuterte der Fachbereichsleiter für die Öffentlichkeitsarbeit, Alexander Ohme. Andreas Sehrig, Leiter des Amtes für Brand und Katastrophenschutz, hatte dazu zwei Zeitzeugen mitgebracht: Günther Schulz und Herbert Hain wussten noch aus eigener Anschauung, dass über dem Fuhrpark die Wachräume und dahinterliegend die Werkstätten untergebracht waren. Der Burgersturm diente dazu, Schläuche zum Trocknen aufzuhängen - ein Dienst, mit dem gerne diejenigen beauftragt wurden, die durch häufige Wirtshausbesuche von sich reden machten. Üblich war es, zu Einsätzen in den Landkreis auszurücken. Der Fuhrpark war von einer Güte, die im Landkreis meist seinesgleichen suchte, deshalb war die Bamberger Wehr ein gern angeforderter Partner. Die Anforderung in der Ständigen Wache am Margaretendamm, dass jeder jedes Fahrzeug des umfangreichen Fuhrparks einzusetzen weiß, galt am Heumarkt noch nicht, vorherrschend war also Spezialistentum für jede Fahrzeuggattung. Eine kleine Fotogalerie aus den Beständen des Stadtarchivs, angebracht an den Fenstern des heutigen Seminarraums am Heumarkt, gibt einen Eindruck von den damaligen Verhältnissen; sie wird noch eine Weile zu sehen sein.

Nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz stellen in Städten über 100.000 Einwohner Berufsfeuerwehren den Brandschutz sicher, in Städten unter 100.000 Einwohnern wie Bamberg sind Freiwillige Feuerwehren mit Ständigen Wachen im Einsatz. In der Ständigen Wache am Margaretendamm stehen Feuerwehrbeamte der Stadt Bamberg im 24 Stunden-Dienst zu je drei Wachabteilungen mindestens in Staffelstärke + 1 (sieben Feuerwehrleute) bereit, um schnell auf unterschiedliche Gefahren reagieren zu können. Wie schnell, davon konnten sich die Radlerinnen und Radler ein Bild anhand einer Schauübung machen. Die Ständige Wache simulierte einen Zimmerbrand. Die Demonstration des bis in die kleinsten Details vorbereiteten Ablaufs für den Ernstfall – von der Alarmgebung über das Hinab der Feuerwehrmänner per Rutschstange bis zum Start der Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht und der darauffolgenden Rettungsaktion – zeigte, wie flott und effektiv die Ständige Wache reagiert, was von den „Bamberg on tour“-Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit reichlich Beifall bedacht wurde. Dass es bei Trockenübungen nicht bleibt, zeigt der Blick in die Statistik: Im Durchschnitt etwa 900mal im Jahr rückt die Feuerwehr Bamberg zu Einsätzen aus. Am Ende der Visite nutzten die Gäste die Gelegenheit, die Feuerwehrmänner mit Fragen zu ihrer Arbeit und diversen Gerätschaften zu löchern sowie die neusten Anschaffungen, einen Rüstwagen und den Gerätewagen Gefahrgut, zu begutachten.

Das Bild vom reinen Männerbetrieb herrscht vor, aber es stimmt nicht: Es gibt, wenn auch in überschaubarer Anzahl, durchaus Frauen, die das Ehrenamt ausüben; Tendenz steigend. Dem wird natürlich im neusten Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr am Ochsenanger Rechnung getragen. Untergebracht ist, allerdings im kleineren Maßstab als das Pendant für die Kameraden, eine schicke Umkleide für die Feuerwehrfrauen. Davon und von den übrigen Räumlichkeiten am Standort der Löschgruppe 5/6 Gaustadt-Michaelsberg konnten sich die Radlerinnen und Radler im Rahmen von Führungen ein Bild machen. Zuvor gab Löschgruppenführer Werner Stollberger einen Einblick in die Tätigkeitsbereiche: Dank der speziellen Ausbildung zur Ölschadensbekämpfung, der so genannten Ölwehr, war die Löschgruppe beim Einsatz der Feuerwehren aus der Region im Ahrtal mit dabei, bei dem 400.000 Liter Heizölgemisch aus den Kellern gepumpt wurden. Weiteres Prunkstück ist ein Schlauchwagen, vorgestellt vom stellvertretenden Löschgruppenführer Alexander Ohme. Dieser erlaubt es, Schläuche auf eine Länge bis zu zwei Kilometern zu verlegen, was bei Bränden etwa in Wäldern durchaus geboten sein kann. Neben diesem verfügt die Löschgruppe über zwei weitere Löschgruppenfahrzeuge, die stellvertretender Löschgruppenführer Heinrich Pfister präsentierte.

Wer jetzt Lust auf „Bamberg on tour“ verspürt, bekommt 2022 reichlich Gelegenheit dazu. Oberbürgermeister Andreas Starke kündigte sechs weitere Touren zu unterschiedlichen Themen ab März an.

Textquelle: Stadt Bamberg

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